Liebesglück am Ende der Straße


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Das historische Batley House, mit Blick auf Kaipara Harbour in Northland, befindet sich seit drei Generationen im Besitz der Roadley-Familie. Heute wird hier für Silver Fern Farms das mitunter beste Rind und Lamm im Land produziert. Es bietet auch den Nährboden für eine Liebesgeschichte, die ihren Anfang auf der Farm fand.

Die silber-grünen Gewässer von Kaipara Harbour blinzeln einem entlang der Haarnadelkurven auf dem Weg nach Batley beinahe zu. Die grüne Hügellandschaft hier scheint unter dem Gewicht von über 150 Jahren Pioniergeschichte zu ächzen, während dutzende lokaler Charaktere und Legenden ihre Geschichten über das Land streuten. Heutzutage bietet das reiche Batley Ruhe und Idylle und ist das Zuhause von gerade einmal zwei Einwohnern: die Silver Fern Farms Rind- und Lammfarmer Rex und Rae Roadley. Sie wohnen im alten Farmhaus am Ende der Straße und blicken mit Stolz auf die ertragreichen Weideländer, die sie umgeben.

 

Rex lebt schon seit 60 Jahren in dieser Gegend. Seine Ehefrau Rae kam hier vor 15 Jahren an und gilt somit eher noch als Neuankömmling. Gemeinsam kümmern sie sich um dieses üppige Land sowie die Rinder und Schafe, die es bewohnen. Diese Tiere haben dem Ehepaar dazu verholfen, sich durch ihre Partnerschaft mit Silver Fern Farms einen Namen zu machen.

Rex und Rae leben ein wahres Leben auf dem Lande: Sie fischen Schnapper vom Kaipara und ernähren sich von ihrem unverwüstlichen – und wachsenden – Gemüsegarten. Sie verfolgen eine einfache Lebensweise, wie es auf Batley schon seit Jahrzehnten üblich ist. Batley House, ein beeindruckendes zweistöckiges Holzhaus, wurde im Jahr 1866 von Joseph Masefield als eingeschossige Wohnstätte errichtet. Das Haus diente als Lager, als Einkaufsunternehmen für Kauri-Harz, als Postamt und – zwischen 1868 und 1876 – als Pub, der als Masefield’s Hotel bekannt war. Masefields Sohn James erweiterte 1904 das Gebäude um ein zusätzliches Stockwerk. Das Farmhaus war das Zentrum der Gemeinschaft von Batley, die zu seiner Blütezeit etwa 200 Menschen ihr Zuhause nannten.

Die Roadley-Familie begann hier mit Rex’ Großvater Albert und seinem Bruder Jack Wurzeln zu schlagen, der 1912 die heutige Nordseite der Farm kaufte. 1919 erwarben die Brüder Batley House, weitere 78 Hektar und das Lebensmittelgeschäft. Die Roadleys hielten Schafe und melkten zwischen 10 und 20 Kühen, was der Ausgangspunkt für die heutige Farm in Batley sein sollte. Ebenfalls ebneten sie den Weg für die Austernzucht im Kaipara Harbour. Albert und seine Frau Kate hatten sieben Kindern, einschließlich Rex’ Vater Halley. Halley und sein Bruder Ken dienten während des Zweiten Weltkrieges im Ausland. Bei ihrer Rückkehr im Jahr 1947 kauften sie und ein weiterer Bruder, Bob, die restliche Farm für £ 700 pro Kopf.

Rex, der sich außer während seines Wirtschaftsstudiums an der Massey University niemals fern von der Farm aufhielt, kaufte 1987 den Landbesitz. Anschließend machte er sich daran, auf dem Land sein Vermächtnis zu schaffen. Seither nahm er erhebliche Verbesserungen auf dem 400 Hektar großen Besitz vor. Dazu zählen auch eine neun Kilometer lange Abzäunung entlang des Uferlands und das Pflanzen indigener Stauden und Gräser, wie Flachs und Toetoe, um die unberührten Gewässer des Kaipara Harbour zu schützen.

Das Farmleben ist erbarmungslos, denn es gibt immer etwas zu tun.

„Dieses Land muss aus Sicht des Umweltschutzes gepflegt werden“, sagt Rex. Das Land hier basiert auf Kalkstein, d. h. es speichert Regen gut, was für üppige, grüne Weiden sorgt, erklärt Rex. Gemeinsam mit seinem Bruder Sterl hält Rex nun über 600 Bullen – mit denen Silver Fern Farms ein Ausmastbetrieb geboten wird – sowie beinahe 2000 Schafe. Der Übergang zur Bullenzucht machte sich bezahlt. Dies ist einem Silver Fern Farms Vertreter zu verdanken, der subtil andeutete, dass dies eine gute Idee sei.. Laut Rex bieten Bullen ein hervorragend beständiges Produkt und sind unglaublich mager.

Technologie ist ebenfalls ein großer Bestandteil des Farmbetriebs auf Bentley. Eine ziemliche Neuerung auf der Farm ist Technograzing. Für diese Methode nutzt Rex kleinere Koppeln, die durch eine vorübergehende per GPS positionierte Abzäunung getrennt sind. Dadurch kann die Nutzung der Koppeln sowie der Futterverzehr streng verwaltet werden. Indem Vieh auf kleineren Koppeln für einen kürzeren Zeitraum gehalten wird, wissen Rex und Sterl genau, was und wie viel die Tiere fressen. So lassen sich der Viehbestand und das von ihm bewohnte Land leichter betreuen.

 

Das System funktioniert – das Produkt, das sie für Silver Fern Farms herstellen, ist preisgekrönt. Genau genommen, schafften es die Roadleys in die engere Auswahl der Gewinner für die Silver Fern Farms’ „Plate to Pasture“-Auszeichnung für die Region Nordinsel. Durch diese Auszeichnung erhalten Lieferanten Anerkennung, die beständig hochwertigen Viehbestand liefern, um die Konsumentenbedürfnisse zu erfüllen.

Rae, eine publizierte Autorin, war eine bekennende Stadtliebhaberin. Das Paar traf sich in Whangarei bei einer Veranstaltung namens Dinner for Six, was im Wesentlich ein Blind-Date-Dienst ist. Nachdem sie sich gut verstanden hatten, kam es zu einem Besuch von Rae „am Ende der Straße“. Sie gesteht, dass Batley sie sofort in seinen Bann zog. „Ich verbrachte meine gesamte Kindheit in Northland und konnte gar nicht fassen, dass ich noch nie hier gewesen war.“ Rae genießt die Abgeschiedenheit und hat sogar ein Buch darüber geschrieben: Love at the End of the Road oder auf Deutsch: „Liebe am Ende der Straße“. Ebenfalls ist sie Verfasserin einer regelmäßigen Kolumne über Landwirtschaft für die lokale Zeitung.

Das Leben an einem so idyllischen Ort bietet viele Vorteile, schwärmt Rae. „Ich kann hinunter zum Strand gehen und die Hunde ausführen ohne eine Menschenseele zu sehen. Mein Leben ist auf gewisse Weise lebendige Geschichte, aufgrund der Familie, der lokalen Marae, des Hauses – hier lebten so viele interessante Menschen, dass sich die Geschichte real anfühlt.“ Ihr Leben änderte sich seit ihrer Ankunft jedes Jahr. „Das Farmleben ist erbarmungslos, denn es gibt immer etwas zu tun“, offenbart sie. Das Ehepaar ist sich einig, dass es sein Leben am Kaipara für nichts tauschen würde. „Umgeben von Familie und auf einer Familien-Farm, wie Batley, aufzuwachsen, macht einem bewusst, wie glücklich man sich schätzen kann“, strahlt Rex.